Drückerfische
Drückerfische sind Riffbewohner, die sich von Korallen ernähren, welche sie mit ihrem starken Gebiss aus den Korallenblocks herausbrechen. Die Korallen werden mitsamt dem Kalkskelett geschluckt, der Kalk anschließend als Sand wieder ausgeschieden.
Auf große Drückerfische gehen mit Abstand die meisten Angriffe auf Taucher zurück. Die sonst friedlich lebenden Fische legen zur Brutsaison im Sandboden eine Brutsenke an, in die die Eier abgelegt werden. Dieses Nest wird vom Weibchen bewacht, wobei sich der Sicherheitsbereich trichterförmig über dem Nest bis zur Wasseroberfläche erstreckt.
Schwimmt ein unvorsichtiger Taucher in diesen Sicherheitsbereich ein, wird er unabhängig von seiner Größe beherzt attackiert. Die Bisse mit dem großen papageienartigem Maul können selbst dicke Handschuhe und Neoprenanzüge durchdringen und tiefe Fleischwunden verursachen. Der Biss selbst ist ungiftig, aber es kommt oft zu Wundinfektionen, welche vom Laien als Vergiftung fehlgedeutet werden können.
Die meisten Drückerfischangriffe gehen jedoch glimpflich aus, da der Fisch meistens die Flossen attackiert. Diese werden am stärksten bewegt und stellen für den Fisch daher vermeintlich die größte Gefahr dar.
Dem angreifenden Drückerfisch kann man nur entkommen, wenn man seitlich oder nach seitlich-unten aus seinem Wachbereich herausschwimmt. Der Drückerfisch beeendet nach dem Verlassen seines Wachbereichs den Angriff und verfolgt den Taucher nicht weiter.
Was tun nach einem Drückerfisch-Biss?
Die Wunde muss sorgfältig gereinigt und desinfiziert werden, und anschließend wird der Patient einem Arzt vorgetellt. Eine Wundnaht darf wegen der großen Infektionsgefahr – wie bei Tierbissen allgemein üblich – nicht durchgeführtwerden, sondern man lässt die Wunde sekundär verheilen. Dies geht jedoch üblicherweise mit der Bildung einer unschönen Narbe einher.
Empfohlener Impfschutz:
Tetanus, ggf. aktive und passive Immunisierung