Skorpionsfische
Skorpionsfische kommen mit ca. 350 Arten in allen Meeren vor. Etwa 80 Arten sind giftig, ihre Giftigkeit wird jedoch gemeinhin übertrieben.
Zur Familie der Skorpionsfische zählen u.a.:
Drachenköpfe
Rotfeuerfische
Steinfische
Krokodilfische
Einzig und allein auf den Steinfisch gehen bisher 2 dokumentierte Todesfälle zurück, die jedoch in keinem Fall Taucher betrafen.
Skorpionfische zeichnen sich durch Stacheln aus, die in den Brust- und Rückenflossen sitzen. An der Basis der Stacheln befinden sich Giftdrüsen, welche bei Druck auf den Stachel ein Sekret über den Stachel freisetzen. Diese Giftstacheln werden allerdings nur zur passiven Verteidigung gegen Fressfeinde eingesetzt und nicht zur Jagd. Steinfische und Drachenköpfe flüchten üblicherweise nicht, wenn man sich ihnen als Taucher nähert, sondern vertrauen auf ihre perfekte Tarnung und ihre Giftwaffen.
Zu Vergiftungen kommt es vor allem, wenn Taucher, die diese Fische übersehen, sich versehentlich darauf abstützen oder abknien.
Vergiftungen durch Rotfeuerfische sind extrem selten, da diese Tiere eine extrem auffällige Zeichnung haben und kaum übersehen werden können. Zuden flüchten Rotfeuerfische, wenn sie sich bedrängt fühlen.
Welche Vergiftungszeichen treten auf?
Sofort einsetzender brennender Schmerz, der sich bis zur Unerträglichkeit steigern kann. Zudem tritt eine Hautrötung und ein zunehmendes Ödem auf, dass sich über die gesamte Extremität ausdehnen kann. Die Schmerzen können tagelang, in Einzelfällen sogar wochenlang anhalten. Um die Einstichstelle ist die Haut stark gerötet und es entwickeln sich oft Gewebsschäden (Nekrosen). In Einzelfällen kommt es durch das Gift zu generalisierten Symptomen, wie Kreislaufkollaps, Herzrhythmusstörungen, sehr selten Schock und im schwersten denkbaren Falle Kreislaufstillstand.
Erste-Hilfe-Maßnahmen:
In der gängigen Literatur wird häufig die Heißwasser- bzw. Hitzemethode empfohlen, durch die das injizierte Gift zerstört werden soll. Davon muss jedoch dringend abgeraten werden.
Es ist kaum denkbar, dass die Hitze bis zum tief eingedrungenen und durch Blut- und Lymphsystem weitertransportiertem Gift durchdringen kann. Allerdings kommt es zu evtl. schweren Verbrennungen der Haut und des Gewebes, die in keinerlei Relation zum erzielten Erfolg stehen. Hält man sich zudem vor Augen, dass Skorpionfischstiche (auch durch Steinfische) in den meisten Fällen keine vitale Bedrohung für den Betroffenen darstellen, kann die Hitzemethode getrost als unsinnig bezeichnet werden.
Die einzig sinnvolle Erstmaßnahme besteht darin, den Betroffenen zu immobilisieren, also hinzulegen und zu beruhigen. Eine orale Schmerzmittelgabe führt zu keinerlei Erfolg.